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Kryptoassets - zwischen Verbraucherschutz und Investmentchance

Auf dem Bild von links nach rechts: Christoph Iwaniez, CFO, Bitwala GmbH, Dr. Ulli Spankowski, Geschäftsführer, Börse Stuttgart Digital Ventures GmbH / Sowa Labs GmbH, Martin Schmidt, Partner, Postera Capital GmbH und Burkhard Balz, Mitglied des Vorstandes, Deutsche Bundesbank.

In einem waren sich die Teilnehmer der Konferenz „Kryptowährungen auf den Punkt“ des Bankmagazins am 8. Mai einig: In der Tokenisierung – also der Abbildung realer Vermögenswerte mithilfe der Blockchain-Technologie als transparente, verschlüsselte, digitale Einheiten – liegen gewaltige Chancen. Ein Einschätzung von Joachim Althof.

Burkhard Balz von der Bundesbank wies darauf hin, dass es bei der Verwahrung, Übertragung, Ausführung von Corporate Actions und anderen Beispielen zu Effizienzvorteilen im Vergleich zu herkömmlichen Prozessen führen kann. In dieselbe Richtung argumentiert Professor Volker Brühl von Center for Financial Studies der Goethe Universität Frankfurt, der sich seit langem mit dem Kryptothema beschäftigt: „Insbesondere Tokens, die als Smart Contracts ausgestaltet sind, können zahlreiche Vorteile für verschiedene Anwendungsfälle bieten.“ In der Praxis hat sich hier eine auch bei Regulierungsbehörden akzeptierte Terminologie etabliert, die zwischen Tokens unterscheidet, die Ansprüche auf Dienstleistungen oder hinterlegte Wertpapiere dokumentieren. Allerdings sieht Professor Brühl noch Handlungsbedarf bei Initial Coin Offerings (ICOs), mit denen Unternehmen gegen Ausgabe von Tokens Kapital einsammeln könnten. „Wieso gibt es so wenige ICOs in Deutschland?“ Die seiner Ansicht nach nicht ausreichend geklärte Rechtslage ist seiner Meinung nach ein Grund dafür.

Lebhaft und kontrovers diskutiert wurden dagegen Kryptoassets, die in einem dezentralen Netz ohne dominierende Instanz von einer Vielzahl von Teilnehmern am Leben gehalten werden, die ihre Rechnerleistung im Austausch für Coins zur Verfügung stellen. Für die einen sind solche Kryptowährungen, allen voran Bitcoin, reine Spekulationsobjekte, für die anderen eine neue Assetklasse. Martin Schmidt von Postera Capital sieht in dem sehr heterogenen Krypto-Ökosystem durchaus Beispiele für vielversprechende Geschäftsmodelle – wenn auch oft in einem sehr frühen Stadium. Entsprechend sortiert er Kryptoassets als Alternative Investments, die im Vergleich etwa zu Venture-Capital-Anlagen deutlich liquider sind. Leidenschaftlich diskutiert wurde auf der Konferenz auch, ob sich Kryptoassets nur für professionelle, informierte Investoren eignen. Ulli Spankowski von BISON App aus der Gruppe Börse Stuttgart sieht das anders, er hat sich zum Ziel gesetzt, einer breiten Gruppe von Anlegern einen Zugang zu Kryptoassets zu bieten. In dieselbe Richtung zielt Bitwala aus Berlin, die in Kooperation mit der Solarisbank eine Kontenlösung geschaffen haben, in der Anleger zwischen der alten und neuen Welt wechseln können. Seit die Kurse der wichtigsten Kryptoassets deutlich steigen, sehen beiden deutlich steigendes Interesse für ihre Lösungen.

Fazit: Der Kryptomarkt ist den Kinderschuhen entwachsen. Die Marktsegmente differenzieren sich weiter aus und versuchen, ihre jeweiligen Zielgruppen von sich zu überzeugen. Die Konkurrenz belebt das Geschäft, Investoren können sich über ein breiteres Angebot freuen.

Joachim Althof
althof@gfd-finanzkommunikation.de
+49 (0) 89 – 21 89 70 87

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